Filmgruppe Chaos


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1975 fanden Kieler Schüler mit einer Super-8 Kamera unter dem Namen Filmgruppe Chaos zusammen. Über die Jahre wechselte die Zusammensetzung der Gruppe öfter, doch es blieb die Liebe zum traditionellen perforiertem Film und zur unkonventionellen und subversiven Erzählweise. Es sind einige abendfüllende Werke verschiedener Genres und zahllose Kurzfilme entstanden und brachte Einladungen und Touren u.a. nach UK, Italien, Malta, Serbien, Österreich , Polen, Belarus, Russland und China.

Die Früchte der Norm
(D 2024, 16mm, Farbe, 4 Min.)

Found-Footage-Collage aus der Zeit, in der man Arbeitsmigranten noch Gastarbeiter nannte, darunter das legendäre Moped-Geschenk an den Millionsten Gastarbeiter, den Portugiesen Armando Rodrigues da Sá.Das Bildmaterial wurde chemisch bearbeitet. Der Soundtrack „Uzun ince bir yoldayım“ („Ich bin auf einem langen und schmalen Weg“) wurde von dem Alevitischen Musiker Cem Ücelehan eingespielt.

Confusionism
(CN/D 2024, 16mm, Farbe, 8 Min.)

Bilder kapitalistischer Ausbeutung im kommunistischen China.

Kurts Schluss
(D 2024, 16mm, Farbe, 19 Min.)

Stationen im Lebensweg eines Menschen, der sich einmischen wollte. Karsten Weber setzt seinem Vater Kurt, u.a. politischer Aktivist gegen die Atomrüstungspläne der frühen Bundesrepublik und „der erste Öko, den ich kannte“, ein Denkmal.

Jeder ist verantwortlich
(D 2024, 16mm, sw, 46 Min)

Wegen seiner Beteiligung an dem Anschlag des Kommandos „Holger Meins“ auf die deutsche Botschaft in Stockholm, bei dem 1975 die Freilassung inhaftierter RAF-Mitglieder erpresst werden sollte, hat Lutz Taufer 20 Jahre in Haft, davon viele in Isolationshaft verbracht. Anschließend ist er nach Brasilien gegangen und hat von 2000 bis 2012 als Entwicklungshelfer in einer Favela gearbeitet. Der Film, in dem er über seine Erfahrungen spricht, ist kein herkömmlicher Dokumentarfilm, durch die starke Materialität der Bilder ist er gleichzeitig ein visuelles Erlebnis.